Chronik Teil 2 - 1991 bis 1995

1991 wird bei der Clubanlage die Hauptstrecke umgebaut. Um noch wesentlich längere Züge fahren zu können wird ein neuer Abstellbahnhof gebaut. Die Werbezüge können dann komplett über den alten Abstellbahnhof fahren. Am 01.03.1991 wird in einer Vorstandssitzung festgelegt, die Werbezüge als moderne Bahn zu betrachten. Zunächst sollen dazu Dieselloks von den Mitgliedern ausgeliehen werden. Wir waren den MEC Schwarzenberg im Sommer 1991 bei der Eintragung in das Vereinsregister behilflich und hatten in Wunsiedel für einen Termin beim Notar gesorgt. Es wurde dabei eine Einladung zum weiteren Kennenlernen ausgesprochen. Im August beteiligt sich der MEC wieder an der Ferienaktion der Arbeitwohlfahrt. Am 19.10.1991 war dann der MEC Schwarzenberg in unserem Clubheim zu Gast.

Im Jahr 1992 gibt es neue Ideen um Mitglieder zu gewinnen. Es wurden deshalb im Januar, Februar und März Bastelnachmittage im Clubheim abgehalten. Erwachsene Mitglieder konnten dadurch nicht gewonnen werden, aber es bleiben einige interessierte Schüler. Ein vielversprechender Anfang und es wird überlegt, ob wir nicht wieder eine Jugendgruppe gründen. Im Herbst haben wir wieder eine Jugendgruppe mit 4 aktiven Mitgliedern und es geht sofort los mit dem Bau einer Anlage. Betreut werden die Jugendlichen von Siegbert Geyer.

Unser Vatertagsausflug führt uns am 28.05.1992 wieder nach Cranzahl/Oberwiesenthal. Wir fahren ganz vornehm im bewirtschafteten Salonwagen. Weitere Dampfausflüge unternehmen wir in diesem Jahr am 30.05. und 03.10.1992 mit dem MEC 01 Münchberg. Die Ferienaktion im August liegt im Argen Es gibt keinen Pressebericht mehr. Für den MEC ein Reinfall. Es kommen ganze 2 Personen. Wir beschließen daher an dieser Aktion nicht mehr teilzunehmen. Bei einem Tag der Offenen Tür am 26.09.1992 zeigen die Lehrlinge der Elektrowerkstatt bei der Fa. REHAU ihr Können in Form einer kleinen Eisenbahnanlage. Der MEC unterstützt die Lehrlinge mit rollendem Material und Gleisen und erhält dafür einen DM-Betrag als Spende, die Platte, sowie das Gestell. Dies ist die Grundlage für unsere Jugendgruppe. Nach langen Überlegungen wie wir zusätzliche Mitglieder werben könnten, sind sich alle anwesenden Mitglieder bei der Versammlung am 05.10.1992 einig, dass es in Zukunft aktive und passive Mitglieder beim MEC gibt. Dies wird bei der Hauptversammlung im Dezember einstimmig beschlossen. In einer Vorstandssitzung am 04.12.1992 werden sich Gedanken gemacht, ob man die Ausstellung ev. auf 5 Tage erweitern kann.

Da unsere jährlichen Dampflokfahrten immer so schnell vorbei sind, geistert seit längerer Zeit immer wieder ein Gedanke herum, einmal ein längere Fahrt von einer Woche zu unternehmen. Nach umfangreichen Recherchen soll dieser Gedanke Wirklichkeit werden und im Sommer 1992 wird geplant eine Vereinsfahrt in die Schweiz zu unternehmen.

Da wir des öfteren bei unserem Vereinslokal "Bayerischer Hof" am Montag vor verschlossenen Türen standen, wechselten wir im Jahr 1993 wieder in die Ratsstuben. Am 15.05.1993 besuchen wir unsere Freunde in Schwarzenberg. Wir machen einen Abstecher zum Schmalspurmuseum Oberrittersgrün und besuchen auch die sächsischen Eisenbahnfreunde im Lokschuppen Schwarzenberg. Für Essen und Trinken wird vom MEC Schwarzenberg bestens gesorgt. Wieder geht es am 20.05.1992 nach Cranzahl. Es ist ein großer Vatertagsausflug mit 50 Personen. Zunächst mit dem Bus, dann fahren wir mit unserer Bimmelbahn im angemieteten Salonwagen nach Oberwiesenthal und zurück. Anschließend Besuch im Schmalspurmuseum Oberrittersgrün. Ein klasse Ausflug bei herrlichem Wetter. Wir haben einen "Profi-Filmer" beauftragt das Ereignis in einem Videofilm festzuhalten. Ein vorläufiges Programm für eine Schweizfahrt wurde erarbeitet und so wird am 01.06.1993 beschlossen eine 8 tägige Vereinsfahrt 1995 in die Schweiz zu unternehmen.

Im Bahnhof Marktredwitz wird der Bahnbetrieb im Oktober 1993 auf Lichtsignale umgestellt und dadurch werden die Flügelsignale überflüssig. Unser Kassierer hat sich rechtzeitig und auch sehr intensiv bei der Bundesbahn um ein Signal beworben und auch den Zuschlag erhalten. Unsere "Signalbautruppe" holt das Vor- und Hauptsignal am 10.12.1993 in Waldershof ab. Um unsere Ausstellungsanlage für den Besucher noch attraktiver zu gestalten, wollen wir noch mehr Züge fahren. Dazu müssen aber zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. Es wird deshalb am 06.12.1993 beschlossen zwei Gleiswendel zu bauen. Wir haben dann die Möglichkeit zusätzlich ca. 48 Zuggarnituren abzustellen. In Wunsiedel gibt es 1994 eine Ausstellung "Eurotreff". Wir werden von der Ausstellungsleitung angesprochen, ob wir uns an dieser Ausstellung beteiligen wollen.

Bei einer privaten Feier kommt der Vorstand mit einem Eisenbahnfreund aus der Oberpfalz in Kontakt. Auf Einladung hin besuchen uns die Modelleisenbahner aus Windischeschenbach am 26.02.1994. Bei einem kräftigen Eintopf und Bier vom Fass erhalten die Freunde aus der Oberpfalz Informationen und Tipps zu einem Modelleisenbahnverein und den damit verbundenen Startschwierigkeiten.

Am 19. bis 27.03.1994 findet die Ausstellung "Eurotreff" in Wunsiedel statt. Wir haben das Angebot angenommen, uns kostenlos bei der Ausstellung den Besuchern mit einer Lehmann- und der BW-Anlage präsentieren zu können. Leider ist uns viel zu spät auf- und eingefallen, dass man bei einer solchen Messe auch einiges für den MEC hätten verkaufen können.

Früh am Morgen den 14.05.1994 rollt in unseren Garten ein Bagger. In seiner Schaufel hat er einen "Frosch" zum Verdichten des Erdreiches. Später kommt nach ein LKW mit Kran gefahren. Wir rollen den Grill und ein Fass Bier zur Brotzeit heraus. Es werden die Signale vor unserem Clubheim aufgestellt. Ein Signalbaumeister der Bundesbahn besichtigt später unser Baustelle und stellt fest, dass wir unsere Signale genau nach Vorschrift aufgebaut haben.

Immer wieder suchen bei unseren Ausstellungen, vor allem die Kinder den "Pendolino" oder den ICE. Da unser Anlagenkonzept eindeutig auf die Dampflok und auf die Zeit der 50iger Jahre abgestimmt ist, die Kinder und die jungen Besucher sich aber eher mit der modernen Bahn identifizieren können, wird bei der Vorstandssitzung am 15.04.1994 beschlossen, dass bei der kommenden Ausstellung auf unserer Ausstellungsanlage auch die moderne Bahn fährt. Es ist zunächst technisch durch die Gleiswendel möglich, denn wir wollen natürlich nicht gemischt fahren, sondern in Abwechslung einmal die "alte" Bahn und danach die moderne Bahn. Es bedeutet aber als zweite Maßnahme einen finanziellen Kraftakt, denn es müssen ja neue Zuggarnituren beschafft werden und zum anderen den Umbau der Abstellbahnhöfe und die Gleiswendel müssen bis zur Ausstellung fertig werden. Wir schaffen diese beiden Kraftakte und bei der Ausstellung findet die moderne Bahn bei den Besuchern einen guten Anklang. Eine weiteres gutes Echo findet die Ausstellung nicht nur bei Besuchern, sondern auch bei den Mitgliedern, denn diese haben das erstemal auch Zeit die Anlage im Betrieb richtig zu genießen. Der Grund hierfür, wir haben das erstemal geöffnet von Samstag bis Mittwoch.

Bei unseren Besuchen bei den Ausstellungen in Zwickau werden Einladungen zu einem Besuch in Wunsiedel ausgesprochen. Am 13.05.1995 besuchen uns die Modelleisenbahnfreunde aus Sachsen. Es gibt Bayerischen Leberkäs und Kraut und das Wonnesud vom Fass schmeckt hervorragend. Die Zwickauer schwärmen heute noch davon. Wir haben dabei auch unser Clubheim vorgestellt und es wurde ein reger Erfahrenaustausch durchgeführt.

Am 05.06.1995 beginnt das Großereignis des Jahres (sieht man mal von unseren Ausstellungen ab). Wir fahren in die Schweiz. Im Vorfeld haben wir unsere Wünsche an den exzellenten Schweizer Beat Moser weitergeleitet. Beat Moser hat unsere ganze Reise organisiert. Er hat ein Ein-Mann-Reisebüro, war bei den Schweizer Bundesbahnen angestellt, kennt dadurch alle Bahnen und kennt die Schweiz von der Geschichte und Geographie her wie seine Hosentasche. Einige Höhepunkte unserer Reise: Fahrten mit der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn, Gotthardbahn, Glacier-Express, Bernina-Express, Gornergrat, Zahnradbahn Pilatus, mit der MOB. Ein unvergessliches Erlebnis bei super Wetter. Zum Schluss der Fahrt sind sich alle Teilnehmer einig, dass dies nicht die erste und letzte Fahrt war.

Das ganze Jahr über gehen unterdessen die Umbauten an den Abstellbahnhöfen in vollem Gang weiter. Wir können noch mehr Züge fahren und auf der Vorstandssitzung am 20.07.1995 wird daher beschlossen noch weitere Zuggarnituren für die moderne Bahn anzuschaffen. Im September letzter Tag der Offenen Tür in unserem Clubheim. Vor Jahren wurde er zur Mitgliederwerbung eingeführt und um den Stadträten von Wunsiedel zu zeigen, dass wir unser Clubheim in Schuss halten. Es kommen immer weniger Besucher und Mitglieder erhalten wir dadurch auch keine mehr. Da es 1995 den Buß- und Bettag als Feiertag in Bayern nicht mehr gibt ist unsere Ausstellung nur noch an 3 Tagen, Freitag, Samstag und Sonntag zu sehen.